2002-09 Mythos als Sprache der Seele: Die Deukalionische Flut
Ovid berichtet in den Metamorphosen, wie die Welt aus dem Chaos erschaffen wurde und die Geschöpfe entstanden. Ursprünglich lebten sie in ungetrübter Harmonie mit der Natur und miteinander. Doch der paradiesische Zustand dauerte nicht. Was sich vorher von selbst zum Gedeihen von allem und zu ein ...
Ovid berichtet in den Metamorphosen, wie die Welt aus dem Chaos erschaffen wurde und die Geschöpfe entstanden. Ursprünglich lebten sie in ungetrübter Harmonie mit der Natur und miteinander. Doch der paradiesische Zustand dauerte nicht. Was sich vorher von selbst zum Gedeihen von allem und zu einem harmonischen Ganzen fügte, löste sich immer mehr auf und wurde zur Mühsal. Gier zu besitzen, Gewalt, Mißtrauen machten sich breit. Diesem Verfall der ursprünglichen Ordnung auf Erden folgte die Bedrohung der himmlischen Herrschaft durch die Giganten, urtümliche Wesen aus der Erdgöttin Gaia geboren. Nicht lange konnte sich Jupiter des errungenen Sieges über sie erfreuen, schon erwuchs aus den Menschen die nächste Gefahr, versuchten sie doch das Reine, Unschuldige in der Natur, semidei, rustica numina, nymphae, fauni, satyri, silvani, anzugreifen.