2005-04 Mythos als Sprache der Seele: In principio erat Verbum II - Wirklichkeit und cartesischer Sc
Es ist das Göttliche, seit Descartes aus der physischen (zum reinen Mechanismus degradierten) Weltmaschine (sie ist der Weltseele beraubt) verbannt, das nun im einzigen ihm verbleibenden Exil, in der menschlichen Einzelseele, als kollektives Erbgut sein spukhaftes Wesen treibt. Es sind die unzäh ...
Es ist das Göttliche, seit Descartes aus der physischen (zum reinen Mechanismus degradierten) Weltmaschine (sie ist der Weltseele beraubt) verbannt, das nun im einzigen ihm verbleibenden Exil, in der menschlichen Einzelseele, als kollektives Erbgut sein spukhaftes Wesen treibt. Es sind die unzähligen Zerrspiegelungen von Bruchstücken des zwar unzerstörbaren Gottesbildes, wie sie der unruhige Seelenspiegel, diese vom Ewigen verlassene Scherbe des Geistigen, zurückwirft, die im Werke Kafkas ihren Niederschlag finden. Der epochale Beitrag Descartes´ zu dieser unseren modernen entseelten Welt soll Gegenstand dieser Betrachtungen sein.