Hermann Wellers Gedicht "Y": die neue regina elegiarum (?)
Seit Jahrhunderten trägt das letzte Gedicht der antiken Properz–Ausgabe, IV 11, den Ehrennamen der ’Königin der Elegien’, regina elegiarum. [1] Dort spricht Cornelia, eine Tote, ihrem Gatten Paulus aus dem Jenseits Trost zu. Hermann Wellers Elegie mit dem unübertrefflich kurzen Titel ’Y’, der di ...
Seit Jahrhunderten trägt das letzte Gedicht der antiken Properz–Ausgabe, IV 11, den Ehrennamen der ’Königin der Elegien’, regina elegiarum. [1] Dort spricht Cornelia, eine Tote, ihrem Gatten Paulus aus dem Jenseits Trost zu. Hermann Wellers Elegie mit dem unübertrefflich kurzen Titel ’Y’, der dieser Vortrag gilt, handelt weitgehend auch von einer jenseitigen Welt, der des Traumes, und an ihrem Ende steht – auf den ersten Blick – auch so etwas wie ein Trost. Aber der Tod, von dem ihr Dichter ahnend spricht, der millionenfache Mord, ist zur Zeit ihrer Entstehung noch in drohender Zukunft verborgen, und daß der Trost nicht als solcher gemeint sein kann, wird sich nur zu schnell erweisen. Wagen wir eine Annäherung.
Gefunden auf der Kongresshomepage "Germania latina - Latinitas teutonica. Politik, Wissenschaft, humanistische Kultur vom späten Mittelalter bis in unsere Zeit".